5 super einfache Wege, um Buchwissen nie wieder zu vergessen

Du liest ein inspirierendes Buch, bist motiviert – und zwei Wochen später weißt du kaum noch etwas. Kommt dir das bekannt vor?

Wusstest du, dass du dir nur 10% von Gelesenem merken kannst?

Was bringt dir ein Buch, dessen Inhalte du weder umsetzt, noch zwei Wochen später garnicht mehr weißt? Dabei könnte Wissen aus Büchern dein Leben massiv verändern, wenn du es wirklich in dein Mindset integrierst und auch nach einem Jahr noch abrufen kannst.

Stell dir vor, du könntest permanent auf dein gelesenes Wissen zugreifen, es in Gesprächen, Diskussionen oder einfach in deinem Alltag verwenden. In diesem Blogbeitrag zeige ich dir, wie du dein Buchwissen langfristig behälst und Wissen aus Büchern wirklich anwendest.

Neurologische Gründe, warum du dein Wissen wieder vergisst

1. Du bringst das Wissen nicht ins Langzeitgedächtnis

Damit Lesen zu dauerhaftem Wissen führt, müssen die Informationen aktiv verarbeitet und vernetzt werden. Nur wer Informationen ausreichend aufmerksam verarbeitet und mit vorhandenem Wissen verknüpft, schafft den Übergang ins Langzeitgedächtnis, wo es hinsoll.

Fehlt dieser Bezug, bleiben Erinnerungen schwach und verblassen mit der Zeit.

2. Du wiederholst dein Wissen nicht

Je öfter man Gelerntes wiederholt, desto flacher fällt die Erinnerungskurve

Auf der Ebene des Langzeitgedächtnisses ist Wiederholung entscheidend. Die Ebbinghaus Vergessenskurve zeigt, dass Wissen exponentiell vergessen wird – wenn es nicht wiederholt wird. Je öfter wiederholt wird, desto flacher fällt die Kurve.

3. Du liest nur

Im Allgemeinen behält man nur ca. 10-20% von dem, was man liest, während man bis zu 70-90% behält, wenn man aktiv mit dem Wissen umgeht, z.B. es anderen erklärt oder es aktiv umsetzt. 

Früher habe ich auch immer einfach nur die Bücher gelesen. Als ich mit meiner Familie dann eine Diskussion über Ernährung führte, konnte ich jedoch kaum schlagfertige Argumente finden, da mein Wissen einfach verblasst war. Das hat mich stark enttäuscht, denn, wofür lese ich denn, wenn ich es nach einem halben Jahr wieder vergesse?

Doch dann habe ich gelernt, wie ich ,mit nur etwas mehr Aufwand, Bücher effektiv und langfristig lese.

Man merkt sich von Gelesenem 10%, von Gehörtem 20%, von Gesehenem 30%, von Sehen und Hören gleichzeitig 50%, von selbst Gesprochenem 70% und von eigenen Handlungen 90%.

Wie du das Maximale aus deinen Büchern herausholst

1) Beim Lesen markieren

Markiere dir direkt beim Lesen relevante, treffende oder wichtige Textstellen. Du wirst aktiver lesen und nach relevanten Sätzen filtern. Dein Gehirn überlegt automatisch: Ist die Passage wichtig?

Achte dabei darauf, Dinge zu markieren, die dir beim späteren Überfliegen helfen werden, die Kerngedanken des Kapitels wieder zu verstehen. Du kannst dabei auch zwei verschiedene Farben nehmen: Eine für wichtige Infos und eine für Dinge, die du Umsetzen möchtest.

2) Eine kurze Zusammenfassung der Kapitel schreiben

Damit verlässt du den passiven Informationskonsum.

Schreib eine Zusammenfassung anhand deiner Markierungen aber in deinen eigenen Worten.

Ich habe früher immer nur Sätze 1 zu 1 abgetippt, das ist jedoch total ineffizient. Zwinge dein Gerhirn, sich aktiv mit dem Inhalt auseinanderzusetzen, indem du Zusammenhänge und Informationen in deinen eigenen Worten zusammenfasst.

Und noch ein Vorteil: Du kannst dir diese Zusammenfassungen immer wieder durchlesen, wenn du nach Informationen suchst oder die Inhalte wiederholen möchtest.

Es kann auch hilfreich sein, eine Zusammenfassung vom ganzen Buch zu machen. Fasse in 10 Sätzen zusammen, was die Kerngedanken des Buches sind. Beschreibe die Kernzusammenhänge und wichtigsten Handlungsempfehlungen.

3) Schreibe konkrete Handlungsschritte auf

Es gibt zwei Arten von Informationen in Büchern: Pures Wissen, z.B. um Dinge und Zusammenhänge zu verstehen, sowie Handlungsimpulse, also Dinge, die du in dein Leben integrieren solltest.

Dies ist der wichtigste Teil am Lesen. Was bringt dir dieses Wissen, wenn du es nicht in den Leben integrierst? Bringst du nichts davon in dein Leben, bleibt alles im Buch stecken. Wie die Abbildung weiter oben zeigt, lernt man am allermeisten von eigenen Handlungen und der Anwendung von Wissen.

Erstelle dir also während, oder spätestens nach dem Lesen, eine Liste mit konkreten To-Do’s, was du aus dem Buch in die Tat umsetzt.

Und dann: Tu es!

4) Beschäftige dich regelmäßig mit den Inhalten

Flache deine Vergessenskurve ab, indem du dich regelmäßig mit Inhalten aus deinen Büchern beschäftigst.

Nimm das Buch auch nachdem du es beendet hast nochmal in die Hand, schaue dir deine Makierungen an oder lese deine Zusammenfassungen. 

Du kannst auch einen Blurt machen: Nimm dir ein leeres Blatt und schreib alles auf, was du von dem Buch noch weißt. Oder erstelle eine MindMap aus deinen Erinnerungen und verknüpfe das Wissen miteinander.

So rufst du das Wissen aktiv aus deinem Gedächtnis ab und kannst überprüfen, was du dir schon gemerkt hast und was nicht. In einer anderen Farbe kannst du dann die übrigen Dinge ergänzen.

5) Spreche mit anderen über das Buch

Erklär dein erworbenes Wissen aus dem Buch jemand anderem.

Wenn du Dinge erklären kannst, hast du sie verstanden. Außerdem merkst du dir Dinge deutlich besser, wenn du sie selbst erklärst.

Du musst dir Gedanken machen, wie du deine Erklärung strukturierst, welches Vorwissen dein Gegenüber vielleicht haben müsste, wie du es in einfachen Worten formulieren kannst etc.

Es reicht auch, wenn du es in einer Aufnahme dir selbst erklärst.

Fazit: So machst du dein Buchwissen unvergesslich

Wenn du beim Lesen markierst, Kapitel in eigenen Worten zusammenfasst, konkrete Handlungsschritte ableitest, Inhalte regelmäßig wiederholst und dein Wissen mit anderen teilst, verwandelst du Bücher von bloßer Inspiration in echte Veränderung.

Statt Inhalte nach ein paar Tagen zu vergessen, wirst du dich auch nach Monaten noch an die Kerngedanken erinnern, sie in Gesprächen anwenden und Schritt für Schritt in dein Leben integrieren.

So wird aus Lesen Wachstum. So wird aus Inspiration Umsetzung. So wird aus Theorie deine Realität.

Um dich dabei zu unterstützen, das Maximum aus deinen Büchern herauszuholen, habe ich die Lesereflexion entwickelt: eine einfache, geführte Vorlage, mit der du jedes Buch nachhaltig in dein Leben bringen kannst. Damit erinnerst du dich nicht nur an das Gelesene – du lebst es.

Quellhinweise: 

https://www.unigoettingen.de/de/693567.html#:~:text=Die%20erste%20rote%20Kurve%2C%20zeigt,abflacht

 

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